Luftdicht bauen – wozu ist das gut?

Luftdicht bauen ist (un-)gesund?

Was ist mit dem unguten Gefühl bei luftdichter Bauweise geschürt durch Fernseh-Sendungen über Schimmel und Co nach Sanierungen, Fenstererneuerung und gar energiesparenden Passivhäusern?

Wie überall ist auch in solchen Geschichten das Körnchen Wahrheit: Wo viel Feuchtigkeit ist,  da ist wahrscheinlich auch Schimmel. Die Frage ist daher,  warum ist da viel Feuchtigkeit?

Viel Feuchtigkeit - Wenig Luftwechsel

  • Werden moderne energiesparende luftdichte Häuser nicht gelüftet, steigt die Feuchtigkeit: Ungesunde Zustände sind vorprogrammiert.
  • Wenig Luftwechsel an einzelnen kühlen Bauteilen wie Zimmerecken, hinter Schränken und  hohe Feuchtigkeit
  • Schimmelbildung ist keine Überraschung bei einem Neubau-Massivhaus mit viel feuchtem Mauerwerk, Putz oder Beton
  • Und zusätzlich macht auch der überall vorkommende Pfusch am Bau nicht halt vor effizienten und luftdichten modernen Häusern.

Bauteilanschlüsse in Massivbau, Holzleichtbau, Mischbauweise oder Modulbau sind vielfältig und im Detail nicht immer einfach. Wir sehen die rechtzeitige Prüfung daher als Unterstützung und Schadensprävention.

Kontrolle bewahrt vor Schaden.

Das ist nichts Neues, sondern die Umsetzung der lange bekannten Forderung in DIN 4108-7  "Bauteilanschlüsse sind dauerhaft luftdicht zu gestalten".

Mit unseren Prüfmethoden unterstützen wir

  • die Qualitätssicherung
  • decken Schwachstellen auf
  • dokumentieren gerichtsfest

7 Gründe für luftdichtes Bauen

ZugluftSchimmelBrandschutzSchallGeruchLüftungRechtliche Vorgabe

Wo zieht es denn?

Luftdicht bauen an Elektroeinbauten? In der Aussenwand speziell bei porigen Steinen ist meist Lufteintritt messbar Zugluft ist häufig ein Indikator für verdeckte Schwachstellen:

Zugluft an Steckdosen und Lichtschaltern

  • Gerissenen Fugen im Gipskarton von Dachwohnungen,
  • Fenster, Rolladenkäste,Haustüren
  • Schächte, Wintergärten, Steckdosen

 

Bei einer Untersuchung mit stabilen Randbedingungen läßt sich die Bedeutung ermitteln und einordnen. Mit Hilfe weiterer Technik untersuchen wir die Schwachstellen und dokumentieren diese.

Schimmelrisiko vermindern

Luftdicht bauen - Luftleckagen führen im Dachstuhl häufig zu Schimmel

Feuchte aus darunterliegendem Bad ist die Ursache

Insbesondere sinnvoll ist eine Leckagesuche im Dachbereich, wo meist viele Bauarten zusammentreffen.

Warme und feuchte Raumluft kann durch Fugen oder Ritzen in anfällige Konstruktionen z.B. im Dach gelangen. Feuchte vermindert damit die Dämmwirkung. Unterhalb des Taupunktes entsteht Tauwasser. Je nach Ausmaß schafft dies die Grundlage für Holzfäule oder Pilzwachstum. Eine luftdichte Hülle beugt Folgeschäden vor.

Luftdichtigkeit bedeutet ebenfalls Verantwortung zum Lüften. Wir erstellen auch Lüftungskonzepte!

Fluchtwege rauchfrei halten

Luftdicht bauen - Durch Luftleckage eindringender Rauch kann die Flucht vor dem Feuer erschweren

Rauch kann die Flucht vor dem Feuer verhindern

Im Brandfall ist Rauch ein Risiko für sichere Rettung. Nur 3 Minuten haben wir im Normalfall bis Rauch eigenständige Rettung unmöglich macht.

Leckagen in Brandwänden und Geschoßdecken kommen nicht vor? Das ist Augenwischerei! Unsere Erfahrung in über 15 Jahren Messpraxis spricht eine andere Sprache.

Die Prüfung auf Luftleckagen zum Beispiel durch einen Nebeltest unterstützt die Sicherstellung von Rettungswegen.

Luftdicht für Luftschallschutz

Richtige Konstruktion, passendes Material und dennoch hören Sie bzw. der Betroffene jedes Wort aus der anderen Wohneinheit? Luftschallübertragung durch fehlerhafte Anschlussdetails sind häufig die Ursache.

Die Luftleckagesuche stellt ein unkompliziertes Mittel dar, um Anschlüsse trennender Bauteile zu überrpüfen.

Fremde Gerüche bleiben draußen

Immobiliennutzer mögen ihre Nachbarn - aber nicht deren Küchendüfte in Ihrer Wohnung. Luftleckagen zu anderen Nutzungseinheiten öffnen Wege für fremde Gerüche oder Rauch.

Insbesondere im Wohnungsbau stellt die Leckagesuche im Bereich der Wohnungstrennbauteile Weichen für die Zufriedenheit der Nutzer oder Eigentümer.

Schwierige Baudetails bieten Potenzial für Undichtigkeiten:

  • Gauben, nachträglich ausgebaute Dächer
  • Wände ohne / mit Trocken-Putz
  • Durchdringungen (Rohr, Elektro) ...

Die Folgen nicht erkannter und behobener Luftleckagen im Gebäude zehren an den Nerven der Nutzer und beschäftigen Gerichte.

In der Vermeidung dieses Streitpotentials sehen wir unsere Hauptaufgabe.

Effektive Lüftung

Gute und frische Luft möchten wir in unseren Gebäuden atmen. Bie Einsatz einer Lüftungsanlage soll diese Technik sich auch bezahlt machen: Sie soll effektiv für die uns wichtige Frischluftzufuhr und Abluftabfuhr sorgen.

Das Ziel bei Gebäuden mit Lüftungstechnik und meist auch Wärmerückgewinnung ist daher eine effiziente Luftführung. Gefilterte Frischluft erhält am 'Kontenpunkt Wärmetauscher die Wärme aus der Abluft.  Dafür sind Lüfter und die Wege ausgelegt. Leckluft erfüllt weder die Frischluft Kriterien noch nutzt sie zur Energiegewinnung.

Gebäude mit Lüftungstechnik unterliegen daher den höheren Dichtheitsanforderungen nach ENEV von z.B. n50 =1,5 1/h -  aus technischer Sicht der DIN 4108-7  sogar n50 max = 1,0 1/h -   Leckageluft aus fehlerhaften Bauteilanschlüssen verschlechtert die Luft- und Energiebilanz.

Neben Gebäudeundichtigkeiten sind auch Lüftungskanäle ursächlich für Leckluft. Gerade bei großen Lüftungsanlagen wie in Museen oder großen Gebäuden der Verwaltung oder im Hallenbau sind hier jedoch vorrangig Kosten und Luftqualität (auch Feuchte) ein Optimierungsgrund.

Erfüllt die Anlage die definierten Dichtheitsanforderungen (Dichtheitsklassen nach DIN EN 12237 (DIN EN 1507 und die DIN EN 13779) nicht, werden projektierte Luftmengen nicht erreicht. Das Hauptargument für eine Überprüfung sind meist erhöhte Energiekosten, die bei großen Anlagen durchaus im Bereich von 100.000 €/Jahr liegen können.  In der VOB-Abnahme von neu errichteten Lüftungskanälen ist die Einhaltung der entsprechenden Dichtheitsklasse durch eine Dichtheitsprüfung nachzuweisen.

Mit Beratung und Kontrolle der Bauausführung in den Bereichen der Gebäudedichtheit sowie Kanalprüfung unterstützen wir Sie gerne, die Effizienz des Gebäudes und Zufriedenheit der Nutzer zu erhöhen.

Vorgaben durch EnEV, DIN oder Förderbehörden (u.a. KFW )

Die luftdichte Bauweise hat seit langem in Gesetzen und Normen unseres Baurechtes Einzug erhalten. Grenzwerte für Gebäude stehen seit langem beinah unverändert fest. Schon 1995 wurde nach WSVO 1995 (Wärmeschutz Verordnung)  und DIN 4108-7  von Gebäuden ohne Lüftungsanlagen dieselbe Dichtigkeit verlangt (n50 max =3,0 1/h) wie heute in der ENEV 2013. Damals waren Briefschlitze und Katzenklappen nichts Besonderes. Die Bautechnik ist heute in der Lage diese Werte ohne weiteren Schwierigkeiten inzuhalten. In der Regel erlangen einfache Neubauten Werte die weit unterhalb dieser Vorgaben liegen.

Gebäude mit höheren Anforderungen - unerheblich ob mit einfacher Abluftanlage oder komplizierter Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung - müssen pauschal mindestens doppelt so dicht sein (n50max=1,5 1/h). Das ist machbar (wir helfen gerne bei Fragen hierzu) und vernünftig.

Förderbehörden und die KFW Bank haben dieselben oder ähnliche Anforderungen, die sich jedoch immer mal wieder ändern. KFW Effizienzhäuser müssen einen Blower Door test nachweisen.

Sehr energieeffiziente Gebäude wie Passivhäuser benötigen eine wesentlich höhere Dichtigkeit (n50max =0,6 1/h), was insbesondere auch bei der Planung erhöhte Aufmerksamkeit erfordert.

 

Luftdichtigkeitsmessung und Leckagesuche sind unser Schwerpunkt. Sprechen Sie uns an.  Reproduzierbare Ergebnisse, unabhängige, fachlich fundierte Auswertung und Berichterstellung geben Ihnen wichtige Information zur Problemlösung. Nutzen Sie das Kontaktformular. Wir melden uns gerne bei Ihnen.

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